Beitrag Konzepte spiritueller Männerarbeit – Nachtwallfahrt an Gründonnerstag
Männer und ihre Nachtwallfahrt am Gründonnerstag
Das Besondere dieser Nacht
Die Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag ist eine liturgisch bedeutsame Nacht. Es ist nach der Gründonnerstagsliturgie die passende Zeit, um innerlich zur Ruhe zu kommen und in die Stille zu gehen. Diese Nacht hat einen hervorgehobenen Sitz im Leben der Kirche.
Meist ist die Nacht – sofern der Himmel wolkenfrei ist – vom Mond erhellt. Der Ostersonntag wird am Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert.
Der Karfreitag, der Tag danach, ist bei uns in Deutschland ein stiller geschützter Feiertag. Somit ist das Ausschlafen möglich.
Gehen und schweigen
Das Gehen lockert und entspannt den Körper und die Seele. Das gemeinsame Schweigen unterstützt und fördert diesen Prozess.
Gemeinschaftlich unterwegs
Die Kennenlernrunde, der Austausch zu zweit, in Kleingruppen auf dem Weg oder zum Schluss bei der Verabschiedung sind wichtige Elemente. Wir gehen gemeinsam und ich gehöre zur Gruppe und zu einer großen Gemeinschaft der Christen am heutigen Abend und in der heutigen Nacht.
Sich und die Schöpfung wahrnehmen
Beim Gehen durch die Dunkelheit – meist ohne Stirnlampe – nehme ich mich und die Natur wahr. Ich spüre die Beschaffenheit des Weges, meine Füße, die Muskeln und Sehnen. Der Rucksack drückt auf meinen Schultern. Die kalte Luft, den Regen, den Schneefall spüre ich im Gesicht.
Geistliche Impulse begleiten den Weg durch die Nacht
Die von uns entwickelten Vorlagen mit drei bis fünf Stationen geben Bibelstellen, Geschichten, Lieder, Impulse zum Nachdenken und Austausch, Körperübungen oder auch anderes Gestalterisches den Männern an die Hand.
Mit Jesus auf dem Weg
Wir gehen als Männer mit Jesus durch die Nacht. Wir begleiten ihn und er begleitet uns. Manche Not der Welt und des Alltags nehmen wir mit auf den Weg und bringen es zum Kreuz Jesu.
Große Freiheit bei der Durchführung
Es ist sinnvoll, dass sich zwei bis drei Männer zusammentun, um miteinander so eine Nachtwallfahrt vorzubereiten. Der eine kann den Weg und die Rastplätze auskundschaften, der andere sich um die spirituellen Impulse kümmern und der Dritte sich um den geheizten Raum im Pfarrheim, ein loderndes Feuer oder einen heißen Tee bzw. das Frühstück am Morgen sorgen. Die Männer vor Ort entscheiden, wie sie den Weg gestalten möchten. Es ist ein Weg von zwei Stunden bis hin zu einer durchwanderten Nacht bis zum Morgengrauen möglich.